Obstbaumfachwart Rolf Schatz von der Ortsgruppe Dotternhausen hatte eingeladen und gab sein fundiertes Fachwissen unter dem Motto „Wir pflanzen einen jungen Obstbaum“ an einige interessierte Teilnehmer weiter, die mit Eifer bei der Sache waren und bei idealen Pflanzvoraussetzungen selbst Hand anlegen konnten.
Erste Maßnahme war das Herstellen eines Pflanzlochs, welches mindestens doppelt so groß sein sollte wie das Wurzelvolumen des Jungbaumes. Ebenso sei die Verwendung eines Drahtkorbes bei Wühlmausproblemen unabdingbar, die Bäume sollten wegen Winddruck einen Pfahl erhalten, so der Obstbaumfachwart, und der Baum sollte so gepflanzt werden, dass sich die Veredlungsstelle etwa handbreit über dem Boden befindet. Nicht vergessen werden sollte ein richtiger Wurzelschnitt sowie das Angießen nach der Pflanzung um die Wurzeln gut einzuschlämmen. Die Baumscheibe sollte in den ersten Standjahren unbedingt von Pflanzenwuchs freigehalten werden, da Gräser und Kräuter eine Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe darstellen.
Im Anschluss verpassten die Teilnehmer dem jungen Bäumchen einen notwendigen Pflanzschnitt an der Krone und formierten die jungen Leitastverlängerungen. Jeder Jungbaum unterliege mindestens acht bis zehn Jahre lang einem Erziehungsschnitt, um ein stabiles und besonntes Kronengerüst aufzubauen. Ein Obstbaum solle nicht nur pyramidenförmig, sondern auch fruchttragend zugeschnitten werden. Ansonsten habe man viel Holz, aber keine Früchte. Wichtig sei, dass viel Licht an die Frucht kommen könne. Richtige Pflege garantiere gute Erträge und eine gute Qualität, so der Referent. Nach getaner Arbeit wurde noch diskutiert bevor die Pflanzaktion bei einer gegrillten Roten Wurst am offenen Feuer sowie einem Most aus heimischer Streuobstwiese ausklang.
Hier einige Bilder